Ungarn 2017, 92 Minuten, Dokumentarfilm von Bernadett Tuza-Ritter
Dienstag, 24. September, 19:30 Uhr
Klein, runzelig und 52 Jahre alt, so geht Marisch demütig ihren Aufgaben im Haushalt von Eta nach. Die Kamera der ungarischen Filmemacherin Bernadett Tuza-Ritter ist dicht bei ihr – ohne Kommentar, mit Stimmen und Silhouetten im Hintergrund. Unerwartet ist die Filmemacherin auf Marisch gestoßen, begleitet sie zwei Jahre lang und zahlt der Hausherrin dafür Geld. Marisch erhält keinen Lohn und wird immer wieder körperlich und seelisch von ihrer Hausherrin drangsaliert, die ihr auch ihre Ausweispapiere weggenommen hat. Seit zehn Jahren ist sie deren Sklavin. Ihre jüngste Tochter ist diesem Elend entflohen und lebt in einem Kinderheim.
Ein Bett hat Marisch nicht, und das Haus darf sie nur verlassen, um jeden Tag für 12 Stunden in einer Fabrik zu arbeiten. Ihren Lohn behält die Hausherrin ein. Die Filmemacherin dokumentiert das Leben dieser Frau und wird zu ihrer Vertrauten. Dadurch schöpft Marisch Kraft und denkt an einen Ausbruch. – Eine einfühlsame, eindringliche Darstellung moderner Sklaverei, die dem Menschen nahe ist.
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